Keagan
Die Halogene bilden eine homologe Reihe, aber Fluor unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den anderen Halogenen, was auf folgende Ursachen zurückzuführen ist: (I) Kleine Größe des F-Atoms und des F~-Ions. (ii) Hohe erste Ionisierungsenergie und Elektronegativität. (iii) Niedrige Dissoziationsenergie des F2-Moleküls im Vergleich zu C12 und Br2. (iv) Beschränkung der Valenzschale auf ein Oktett.
Aufgrund der geringen Größe des F-Atoms (oder F~-Ions) kommt es zu einer besseren Überlappung der Orbitale und folglich zu kürzeren und stärkeren Bindungen mit anderen Elementen als 0, N und sich selbst. Ionische Fluoride haben höhere Gitterenergien als die anderen Halogenide und diese Werte sind für die Unlöslichkeit der Fluoride von Ca, Mg, Ba und Sr in Wasser verantwortlich. Aufgrund der geringen Dissoziationsenergie des Fluormoleküls ist es hochreaktiv. Die anderen Halogene reagieren unter ähnlichen Bedingungen langsam. Die Fluoride sind jedoch gegenüber einer Dissoziation in Elemente stabiler.
Aufgrund der Beschränkung der Valenzschale auf ein Oktett sind viele Fluorverbindungen inert, zB CF4 und SF6. Auch aufgrund dieser Beschränkung bleibt F auf den Oxidationszustand -1 beschränkt.
Fluor ist das einzige Element, das sich direkt mit Edelgasen wie Kr, Xe und Rn verbindet und deren Fluoride bildet.