Wilburn
Bouche ist eigentlich ein gebräuchliches französisches Wort für Mund. In der englischen Sprache bedeutet es eine Öffnung in einem Schild, um einen Speer aufzunehmen. Die Bouche wäre also ein Maul im Schild, hinter dessen Sicherheit ein Speer manövriert werden kann, und vereint so die beiden Funktionen Offensive und Defensive. Ein Bouche war speziell ein Kerbschnitt im oberen Teil des Schildes.
Das Konzept, eine Bouche im Schild zu haben, wurde erst nach dem 15. Jahrhundert populär. Dies kann auf den Turniersport zurückgeführt werden, bei dem angreifende Ritter ihre Lanzen sicher auf der Kerbe in der Ecke ihrer Schilde ablegen konnten. Das Konzept war nicht neu. Ähnliches haben vielleicht auch die griechischen Hopliten mit ihren verlängerten Speeren benutzt. Sicherlich muss Achilles während seines Todestanzes mit Hector seinen Speer vor und zurück durch die Bouche seines Schildes manövriert haben. Diese Praxis kam wahrscheinlich mit dem Aufstieg Roms und seiner Legionäre, die mit breiten Schwertern und nicht mit Speeren bewaffnet waren, aus der Mode.