Aimee
Ein Großteil der historischen Debatte über den Holocaust hat sich darauf konzentriert, ob die systematische Ermordung der europäischen Juden eine vorsätzliche, gut geplante Strategie Hitlers vor 1939 war oder ob völkermörderischer Antisemitismus erst während des Zweiten Weltkriegs und als eine Folge der Kämpfe und der allmählich schwächer werdenden militärischen Stellung Hitlers. Diejenigen Historiker, die den Holocaust als vorsätzlich betrachteten, werden häufig als "Intentionalisten" bezeichnet, während diejenigen Akademiker, die die Vernichtung von Juden als ungeplant und willkürlich ansehen, in der Geschichtsschreibung des Holocaust häufig als "Funktionalisten" bezeichnet werden.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass sich sowohl Funktionalisten als auch Intentionalisten über die entsetzlichen Ausmaße des Holocaust einig sind.
Man kann auch überzeugend argumentieren, dass die Judenverfolgung vor etwa 1941/42 im Wesentlichen planlos (oder funktionalistisch) war, aber nach der Wansee-Konferenz und der Proklamation der Endlösung sehr bewusst wurde.