Jaqueline
Ainu-Frauen werden traditionell ab Beginn der Pubertät tätowiert. Traditionell wird Ruß aus verbrannter Birkenrinde verwendet und nach und nach aufgebaut. Ainu-Weibchen zeigen häufig Tätowierungen auf Stirn, Mund, Händen und sogar Genitalien.
Die Ainu-Kultur erwartet, dass Frauen vor der Ehe tätowiert werden. Alte Ainu-Riten besagen, dass die Frau ohne dies eine Sünde begeht und dabei sterben wird. Weibliche Tätowierungen gelten als Zeichen von Stärke und Ausdauer und als Indikator für die Fähigkeit ihrer Trägerin, die Geburt eines Kindes zu bewältigen.
Die Frauen schmücken ihre Körper mit Bildern von Ainu-Göttinnen. Dies soll böse Geister abwehren und so Krankheit und Unglück verhindern. Die Tattoos dienen daher auch dem Schutz.
Das älteste traditionelle weibliche Ainu-Tattoo war das Lippentattoo, das 1871 offiziell verboten wurde. Das Tattoo sah aus wie ein dauerhaftes Lächeln oder Schnurrbart und galt als Symbol der Schönheit. Die Exposition dieser Praxis in der westlichen Welt sah ihren Untergang in der Ainu-Kultur.