Die fraktionierte Destillation wird für Rohöl verwendet, weil sie die Fraktionierung des Öls in Wertstoffe ermöglicht, die jeweils Kohlenwasserstoffe mit unterschiedlichen Siedepunkten aufweisen. Bei der Verarbeitung in großen Industrieölraffinerien lässt sich Rohöl sauber und effizient trennen. Diese Trennungen und Destillationen können eine Reihe von Rohölprodukten erzeugen, darunter Dieselkraftstoff, Asphalt, Benzin und Kerosin.
Dieselkraftstoff wird als Destillat aus Rohöl hergestellt. Zur Trennung muss es bei Atmosphärendruck zwischen 200 und 350 °C gehalten werden. Dabei entsteht ein Gemisch von Kohlenstoffketten, das zwischen acht und 21 Kohlenstoffatome pro Molekül enthält.
Die fraktionierte Destillation trennt Asphalt von anderen Destillaten unter Vakuumbedingungen. Die Weiterverarbeitung der schwereren Anteile des Rohöls innerhalb einer Entasphaltierungsanlage ermöglicht eine bessere Abscheidung. Dabei wird Propan oder Butan verwendet, um die leichteren Moleküle aufzulösen.
Benzin wird aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen hergestellt, die aus Rohöl destilliert werden. Diese werden mit Isooctan verstärkt, um die Oktanzahl zu erhöhen. Das direkt aus dem Destillationsprozess stammende Frisch- oder Straight-Run-Benzin erfüllt nicht die notwendigen Anforderungen für moderne Motoren und muss daher in eine Mischung aufgenommen werden.
Die dünne, klare Flüssigkeit des Kerosins wird aus Erdöl durch fraktionierte Destillation bei Temperaturen zwischen 150 und 275 Grad C gewonnen. Bei diesem Verfahren entsteht ein Kohlenstoffgemisch, das sechs und 16 Kohlenstoffatome pro Molekül enthält.
Dies sind nur vier der Produkte, die bei der fraktionierten Destillation von Rohöl entstehen. Die fraktionierte Destillation wird deshalb eingesetzt, weil sie eine klare Trennung für eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte ermöglicht. Es ermöglicht auch die Herstellung von Mischungen, um eine noch größere Auswahl an Endprodukten zu erzielen.