Martin
Lange Zeit wurde die psychische Komponente von Krankheiten vernachlässigt, heute wird deren Bedeutung oft überschätzt. Ein konkretes Beispiel dafür ist Gastritis. Es wurde angenommen, dass die Entzündung der Magenschleimhaut und Magengeschwüre aus unterdrückter Wut und Stress entstanden sind, die in den Patienten eingefüllt wurden. Sicherlich mag dies manchmal der Fall gewesen sein. Aber dieses Urteil tat all denen Unrecht, deren Gastritis rein körperliche Ursachen hatte. Seitdem wurde das Bakterium Helicobacter pylori entdeckt, das für eine Vielzahl von Magengeschwüren verantwortlich ist, und wird mit Antibiotika und anderen Medikamenten behandelt, nicht mit Psychotherapie.
Im Allgemeinen können einige Magenprobleme die direkte Folge von etwas Psychosomatischem sein. Allerdings hängen nicht alle Probleme mit Emotionen zusammen. Einige Magenprobleme sind erblich oder die Ursache von etwas Körperlichem. Bei der Diagnose kann ein Arzt dem Patienten möglicherweise sagen, dass es sich eher um psychosomatische oder physische Symptome handelt.