Katelin
Tatsächlich hat es in den letzten drei Jahrzehnten zwischen diesen Schulen eine beträchtliche Konvergenz in den Ansichten gegeben, und die Streitigkeiten heute sind eher Schwerpunkte als grundlegende Überzeugungen.
Erstens sind sich die beiden Schulen nicht einig über die Kräfte, die auf die Gesamtnachfrage wirken. Monetaristen glauben, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ausschließlich von der Geldmenge beeinflusst wird und dass der Einfluss des Geldes auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stabil und zuverlässig ist. Sie glauben auch, dass Fiskalpolitik oder autonome Ausgabenänderungen, sofern sie nicht von monetären Änderungen begleitet werden, vernachlässigbare Auswirkungen auf Produktion und Preise haben werden.
Keynesianische Ökonomen hingegen halten die Welt für komplexer. Sie sind sich zwar einig, dass Geld einen wichtigen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, Produktion und Preise hat, argumentieren jedoch, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Mit anderen Worten, keynesianische Ökonomen gehen davon aus, dass das Geld zusammen mit den Ausgabenvariablen wie der Fiskalpolitik und den Nettoexporten in die Bestimmung des Outputs eingeht.
Der zweite große Unterschied zwischen Monetaristen und keynesianischen Ökonomen betrifft das Verhalten des aggregierten Angebots. Keynesianische Ökonomen betonen die Trägheit bei Preisen und Löhnen. Monetaristen glauben, dass keynesianische Ökonomen die Lohnpreisklebrigkeit der Wirtschaft übertreiben und dass die kurzfristige aggregierte Angebotskurve ziemlich steil und nicht vertikal ist, vielleicht aber viel steiler, als ein keynesianischer Ökonom zulassen würde.