Wie hat Maria Theresia das österreichische Bildungssystem reformiert?

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  • Einer von Maria Theresias Beratern, Van Swieten, beschäftigte sich mit Bildung. Das Schulsystem wurde von den Jesuiten dominiert, wobei der Schwerpunkt auf Klassikern, scholastischer Philosophie und Theologie lag. Der erste Schritt war die Einrichtung eines Bildungsministeriums mit der ersten Aufgabe, die Universitäten zu säkularisieren. Damit gelang es, das sogenannte "Jesuitenmonopol" der Hochschulbildung zu brechen. Da der Bürokratenbedarf das Motiv der Reformen war, wurde ein entsprechender Schwerpunkt auf praktische Fächer wie moderne Sprachen, Mathematik und Politikwissenschaft gelegt.

    Die Sekundarschulbildung wurde in ähnlicher Weise neu organisiert. Die Einführung von Fächern wie Geschichte, Geographie, Mathematik und Deutsch zerstörte die Vorherrschaft der Göttlichkeit und des Lateinischen. Es wurden auch Lehrerbildungsanstalten eingerichtet, obwohl die Lehrer vielerorts nur halb analphabetisch blieben und ständig von den Anweisungen des Zentrums belästigt wurden. Der größte Widerstand gegen das neue System kam von den beabsichtigten Nutznießern – dem einfachen Volk, das Veränderungen für gottlos hielt.

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