Da sich Fallstudien in erster Linie mit Menschen befassen, sind die Hauptüberlegungsbereiche eher ethischer Natur. Der Studiengegenstand darf in keiner Weise emotional, physisch oder psychisch verletzt werden oder es drohen schwerwiegende rechtliche Konsequenzen für den Forscher. Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor ist jedoch die Art und Weise, in der die Fallstudien angegangen und strukturiert werden sollten.
In den Sozialwissenschaften wie Psychologie und Soziologie führen Forscher oft eine eingehende Untersuchung einer bestimmten Person oder Gruppe durch. Sigmund Freud war der bekannteste Psychologe für die Durchführung von Fallstudien über die bizarrsten und ungewöhnlichsten Patienten. Obwohl sie detaillierte Einblicke in das Forschungsgebiet bieten, werden Fallstudien oft als idiografisch und nicht unbedingt repräsentativ für die breite Bevölkerung kritisiert. Da der Prozess wenig strukturiert ist, sind Fallstudien oft nicht reproduzierbar und daher ungültig und unzuverlässig.
- Hauptbetrachtungsbereiche.
Ethische Erwägungen würden unter anderem sicherstellen, dass der Teilnehmer zu keinem Zeitpunkt getäuscht und vor jeglicher Form von Schaden geschützt wird. Außerdem muss ihnen die Möglichkeit gegeben werden, sich aus der Studie zurückzuziehen, sei es physisch oder nicht, um eine Veröffentlichung ihrer Daten zuzulassen. Die Ergebnisse sollten absolut vertraulich bleiben und sie sollten die Wahl haben, ihre Identität und Privatsphäre zu schützen.
Praktische Überlegungen umfassen die Art und Weise, wie der Forscher die Fallstudie durchführen möchte. Informationen könnten durch Beobachtung des Individuums oder der Gruppe gesammelt werden, aber dies kann der Voreingenommenheit und Interpretation der Forscher unterliegen. Wenn ein medizinischer Zustand untersucht wird, könnten Experimente mit den Probanden durchgeführt werden, dies könnte jedoch die Kosten der Studie erhöhen. Einzelgespräche werden häufig in Fallstudien verwendet, diese sind jedoch nicht unbedingt zuverlässig, da das Thema liegen könnte oder nur gesellschaftlich wünschenswerte Antworten bietet. Außerdem ist es wieder wahrscheinlich, dass ein Forscher-Bias auftritt, da Psychologen bestimmte Störungen oft sehr unterschiedlich interpretieren, es sei denn, es wird ein diagnostisches Handbuch verwendet.