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Schwerwiegendere Hindernisse für die wirtschaftliche Entwicklung der unterentwickelten Länder liegen in dem Teufelskreis der Armut, der das Land tendenziell in einem Zustand ständiger Armut und wirtschaftlicher Rückständigkeit hält. Es impliziert einen Kreislauf von Kräften, die dazu neigen, so aufeinander einzuwirken und aufeinander zu reagieren, dass ein armes Land in Armut gehalten wird. In einem armen Land ist das Einkommen sehr hoch, was eine geringe Kaufkraft bedeutet. Denn die Kaufkraft der Menschen ist gering und der Investitionsspielraum praktisch begrenzt. Dadurch ist die Produktivität gering und die Einkommen gering. Die unterentwickelten Länder sind auf der Nachfrageseite der Kapitalbildung mit dem Teufelskreis der Armut konfrontiert, weil in diesen Ländern das niedrige Realeinkommen und die Nachfrage niedrig sind.
Daher gibt es für Unternehmen kaum Anreize, Investitionen zu tätigen, was wiederum auf eine geringe Kapitalbildung zurückzuführen ist. Daher wird von Investitionen abgeraten und die Produktivität pro Arbeiter ist gering. Die geringe Produktivität pro Arbeiter führt zu einem niedrigen Pro-Kopf-Einkommen und es herrscht Armut. Damit schließt sich auf der Nachfrageseite der Teufelskreis der Armut.
Armut in unterentwickelten Ländern bedeutet, dass das Pro-Kopf-Einkommen niedrig und die Sparmöglichkeiten begrenzt sind. Die Sparquote ist gering, die Investitionsquote wiederum niedrig und die Kapitalbildungsquote niedrig. Das Produktivitätsniveau pro Arbeiter ist aufgrund des großen Kapitalmangels in den unterentwickelten Ländern extrem niedrig. Als Folge des obigen Prozesses ist das Realeinkommen pro Kopf niedrig und es herrscht Armut.